Selbstverständnis & Profil

Bibliothek im Krankenhaus (BiK)

Eine Bibliothek im Krankenhaus sollte zur Grundausstattung eines jeden Krankenhauses gehören, denn sie begleitet und bereichert den eingeschränkten Alltag erkrankter Menschen, unterstützt deren Genesung und leistet daher grundsätzlich einen wichtigen sozialen Dienst.

Der Träger der Bibliothek im Krankenhaus (BiK) ist in der Regel identisch mit dem Träger des Krankenhauses. In Deutschland gibt es unterschiedliche Trägerschaftsmodelle. Neben hauptamtlich geführten Patientenbüchereien gibt es viele neben- und ehrenamtlich geführte Büchereien auch in kirchlicher Trägerschaft.

Bibliotheken im Krankenhaus sind wichtige Service- und Beratungseinrichtungen für die ganzheitliche Betreuung der Patientinnen:

  • Sie fördern den Heilungsverlauf und halten die Brücke zum zivilen Leben aufrecht.
  • Sie berücksichtigen die psychischen, emotionalen und intellektuellen Befindlichkeiten und Bedürfnisse der Patientinnen mit einem differenzierten Medienangebot und durch persönliche Gespräche am Krankenbett.
  • Sie bieten durch das Medienangebot Unterhaltung, Ablenkung und Information.
  • Sie tragen zur Genesung und zum Wohlbefinden der Patientinnen bei.
  • Sie verbessern die Lebensqualität in dieser Sondersituation.
  • Sie tragen – insbesondere bei Kindern – zu einer positiven Wahrnehmung des Krankenhauses bei.
  • Sie sind ein Angebot auch für die Angehörigen der Patientinnen während ihrer Besuchszeit, auch um Wartezeiten zu überbrücken.
  • Sie tragen insgesamt zur Attraktivität des Krankenhauses bei und sind daher auch für die Mitarbeiterbindung wichtig.

Möglicherweise hatten Patientinnen bisher in ihrem Alltag kein großes Interesse, Bücher zu lesen, und entdecken diese Möglichkeit der Freizeitgestaltung während ihres Krankenhausaufenthaltes neu. Bibliotheken in Krankenhäusern sind Anlaufstellen, die in diesem Sinne zur Leseförderung bei Kindern und Erwachsenen beitragen können.

In diesem Kapitel werden ausschließlich Besonderheiten einer Bibliothek im Krankenhaus und von der Arbeitsweise der Katholischen Öffentlichen Büchereien abweichende Praktiken thematisiert. Die Arbeitsweise medizinischer Fachbibliotheken, deren fachspezifisches Angebot sich ausschließlich an Ärzte und das Pflegepersonal wendet, ist nicht Thema dieses Kapitels.

Mitarbeiterinnen in der BiK

Im Mittelpunkt der Tätigkeit in einer Bibliothek im Krankenhaus steht der Kontakt zu den Patientinnen und Mitarbeiterinnen des Krankenhauses. Die Büchereimitarbeiterinnen sollten daher über die bibliothekarische und literarische Qualifikation hinaus noch folgende Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringen:

  • Psychische und physische Belastbarkeit
  • Kontaktfreude
  • Sicherheit im Umgang mit kranken Menschen; hilfreich sind Grundkenntnisse und Techniken patientenorientierter Gesprächsführung
  • Selbstbewusstsein
  • Verschwiegenheit

Um die anfallenden Aufgaben optimal bewältigen und organisieren zu können, sollten mindestens zwei Personen in einem Bibliotheksteam zusammenarbeiten. Auf diese Weise können belastende Erlebnisse im täglichen Umgang mit kranken Menschen besser aufgefangen werden.

Aufgrund des besonderen Arbeitsumfeldes sollten neue Mitarbeiterinnen zunächst die Möglichkeit haben, die Arbeit in einer Bibliothek im Krankenhaus kennenzulernen, bevor sie sich verbindlich entscheiden (Ehrenamt auf Probe). Häufig arbeiten im Krankenhaus ehrenamtlich Engagierte (z.B. Grüne Damen) auch in der Bibliothek im Krankenhaus mit.

Die Kontaktpflege zu allen Krankenhausstationen, zusätzlich zu – wenn vorhanden – Krankenpflegeschulen und Krankenhauskindertagesstätten, ist die Grundlage der Büchereiarbeit im Krankenhaus und zudem ein wichtiger Aspekt der Öffentlichkeitsarbeit.

Regelmäßige Teilnahme an bibliothekarischen als auch krankenhausspezifischen Weiterbildungsveranstaltungen (wie etwa Hygieneschulungen) unterstützen das ehrenamtliche Engagement und eine qualifizierte Büchereiarbeit im Krankenhaus.

Gemeinsam mit dem Deutschen Bibliotheksverband (dbv) und dem Evangelischen Literaturportal richtet der Borromäusverein regelmäßig die Krankenhausbibliothekstagung im evangelischen Tagungshaus Hofgeismar aus. Weitere Informationen und aktuelle Termine finden Sie hier.

Der Bibliotheksraum

Eine Bibliothek ist ein guter Imageträger für ein Krankenhaus. Als besonders werbewirksam hat sich der Standort der Bibliothek im Eingangsbereich erwiesen. In jedem Fall sollte der Büchereiraum zentral gelegen sein, möglichst in der Nähe des Aufzugs. Unerlässlich ist ein barrierefreier Zugang zur Bibliothek.

Eine gute Einsehbarkeit der Räumlichkeiten, etwa durch eine Glastür oder Fenster, machen das Medienangebot für Passanten sichtbar. Ansprechende Sitz- und Lesemöglichkeiten regen zum Aufhalten an. Eine Spielecke bietet Kindern die Möglichkeit des gemeinsamen Spiels außerhalb des Krankenzimmers.

Aus hygienischen Gründen sollte der Bibliotheksraum mit einem Waschbecken ausgestattet sein.

Innerhalb des Krankenhauses muss die Bücherei durch ein gutes Leitsystem leicht zu finden sein. Ein Schaukasten oder eine Vitrine an zentraler Stelle machen zusätzlich auf die Bücherei aufmerksam.

Grundsätzlich sind Krankenhausbibliotheken auch Aufenthaltsorte, die Patientinnen, ihren Angehörigen, aber auch Mitarbeiterinnen einen Ort bieten, um zu verweilen, Warte- und Pausenzeiten angenehm zu verbringen und Bücher und Zeitschriften zu lesen. Patientenbüchereien werden oftmals als angenehme Rückzugsräume wahrgenommen und sollten sich deshalb durch eine gute Aufenthaltsqualität auszeichnen. Über die weitere fachgerechte und attraktive Ausstattung des Bibliothekraumes informieren die zuständigen Büchereifachstellen (siehe auch Kapitel „Büchereiraum und Büchereieinrichtung“).

Medienbestand: Umfang und Zusammensetzung

Der Umfang des Medienbestandes richtet sich nach der Bettenzahl des Krankenhauses und nach der durchschnittlichen Verweildauer der Patientinnen:

  • Akutkrankenhäuser: 5 Medieneinheiten pro Bett
  • Langzeitkrankenhäuser: 8 Medieneinheiten pro Bett Rehakliniken

Eine Bibliothek im Krankenhaus sollte mindestens über 2.000 Medieneinheiten verfügen. Aufgrund der ständig wechselnden Benutzerinnen kommt es weniger auf die Größe des Bestandes, als auf dessen Aktualität an. Nur ein attraktives und aktuell gehaltenes Angebot wird auf Dauer genutzt.

Der Bestand sollte sich aus einer ausgewogenen Mischung aus Belletristik, Sachliteratur und Nicht-Buch-Medien (Zeitschriften, Spiele, Hörbücher) zusammensetzen und auch ein entsprechendes Angebot für Kinder und Jugendliche bereitstellen (siehe „Bestandsaufbau“ und „Bestandsabbau").

Auswahlkriterien

Das Medienangebot einer Bibliothek im Krankenhaus wird nach besonderen Kriterien zusammengestellt:

  • Einzugsbereich des Krankenhauses
    Bei der Medienzusammenstellung muss die Patientenklientel, die vorwiegend in dem entsprechenden Krankenhaus behandelt wird, berücksichtigt werden (z. B. Kinder, Jugendliche, Senioren, ausländische Mitbürgerinnen etc.).
  • Welche Stationen sind im Krankenhaus vorhanden?
    Die Vorauswahl für die Stationenausleihe sollte die Verweildauer berücksichtigen. Dies gilt sowohl für Belletristik als auch für Lebenshilfen, Ratgeber- und Sachliteratur.
  • Format, Gewicht und Umfang
    Die Medien müssen über ein handliches Format und ein geringes Gewicht verfügen (Taschenbücher), damit die Patientinnen sie bequem im Bett liegend nutzen können. Wegen der kurzen Verweildauer im Krankenhaus ist auf einen geringen Buchumfang zu achten.
  • Schriftgröße
    Bei der Buchauswahl muss auf ein klares Druckbild und übersichtliche Typografie geachtet werden. Der Buchbestand sollte unbedingt Bücher in großer Type und gut lesbarem Druck einschließen.
  • Bücher in leichter Sprache
    Bücher in leichter Sprache ermöglichen den Zugang zu Büchern auch für Leseschwache aller Altersgruppen.
  • Berücksichtigung der psychischen Verfassung von Patientinnen
    Ein Großteil der Patientinnen möchte sich mithilfe des Medienangebotes ablenken. Daher sollte ausreichend leichte und spannende Lektüre angeboten werden. Auch Biografien, Bildbände, Regionalliteratur, Lebenshilfe- und Ratgeberliteratur sind für die Ausleihe im Krankenhaus gut geeignet.
  • Recht der Patientin auf Information über ihre Krankheit
    Medizinische Ratgeber über bestimmte Krankheitsbilder, Gesundheitsvorsorge und Ernährung gehören in jede Bibliothek im Krankenhaus. Die Auswahl geeigneter Titel sollte in Absprache mit dem medizinischen Personal geschehen.
  • Anteil ausländischer Mitbürgerinnen im Einzugsgebiet des Krankenhauses
    Die Größe des Bestandes an fremdsprachiger Literatur richtet sich nach den regionalen Gegebenheiten. Kleine Bestände in den entsprechenden Fremdsprachen des Einzugsgebietes sollten vorhanden sein. Über Bezugsquellen für fremdsprachige Literatur informieren die zuständigen Büchereifachstellen.
  • Einsatz von Nicht-Buch-Medien
    Abhängig vom Benutzerkreis sollten auch die Nicht-Buch-Medien für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren und ausländische Patientinnen angeboten werden.
  • Zeitschriften
    Zeitschriften sind im Krankenhaus sehr beliebt. Neben politischen Zeitschriften und Boulevardmagazinen gibt es zahlreiche populärwissenschaftliche Zeitschriften, die verschiedene Wissensbereiche abdecken und eine gute Alternative zu Sachbüchern bieten. Aufgrund der kurzen Verweildauer sollten vermehrt Zeitschriften in den Bestand aufgenommen werden.
  • Spiele
    Geeignet sind einerseits Spiele, die gut allein im Krankenbett gespielt werden können (z.B. Steckspiele für Kinder), sowie Spiele, bei denen die Zahl der Mitspielerinnen variabel ist (z. B. Solitärspiele).
  • Hörbücher
    Patientinnen, die nicht in der Lage sind ein Buch zu lesen (aber natürlich auch alle anderen Patientinnen), sollten die Möglichkeit haben, Hörbücher und Hörspiele, Dokumentationen oder Features auszuleihen – wenn im Krankenhaus entsprechende Abspielgeräte vorhanden sind.
  • DVDs und Blu-ray-Discs
    Trotz der Verfügbarkeit von Streaming-Diensten sind DVDs und Blu-ray-Discs immer noch ein sinnvolles Angebot – wenn im Krankenhaus entsprechende Abspielgeräte vorhanden sind.
  • Onleihe
    Ein Zugang zu digitalen Angeboten (E-Books, E-Audio, E-Magazines, E-Learning) ergänzt den Bestand, da immer mehr Menschen ihre Endgeräte im Krankenhaus entsprechend nutzen.

Bei allen anderen Medien gelten die gleichen Kriterien wie für KÖBs.

Ausleihe

Die Bibliothek im Krankenhaus kann nebeneinander verschiedene Ausleihformen anbieten:

  • Stationsausleihe
  • Ausleihe im Bibliotheksraum
  • Medienbringdienst (auf Anfrage)
  • Ausleihe an die Mitarbeiterinnen des Krankenhauses
  • Ausleihe an die Bevölkerung im Einzugsbereich der Bibliothek

Die Ausleihe der Medien sollte grundsätzlich gebührenfrei sein.

Stationsausleihe

Das Kernstück der Büchereiarbeit im Krankenhaus bildet die Ausleihe am Krankenbett. Zu diesem Zweck wird ein spezieller Bücherwagen eingesetzt, der ca. 200 Medien fasst.

Die einzelnen Stationen werden mindestens einmal wöchentlich nach einem gleichbleibenden Zeitplan, der den Patientinnen bekannt gegeben werden muss, mit dem Bücherwagen angefahren. Die Zeiten für die Stationsausleihe müssen mit den Verantwortlichen der einzelnen Stationen abgesprochen werden.

Kinderstationen werden in der Regel zweimal wöchentlich aufgesucht, da die durchschnittliche Verweildauer besonders kurz ist und die Kinder einen großen Bedarf an Büchern und anderen Medien haben.

Am Krankenbett ist die Beratung besonders wichtig. Daher sind gute Titelkenntnisse sowie die Kenntnis der Inhalte von Büchern unerlässlich.

Infektionsabteilungen werden nicht mit dem Bücherwagen aufgesucht. Auf diesen Stationen kann ein kleiner Buchbestand bereitgestellt werden, der vom dort tätigen Pflegepersonal an die Patientinnen ausgeliehen wird.

Am Krankenbett ist die Beratung besonders wichtig. Daher sind gute Titelkenntnisse sowie die Kenntnis der Inhalte von Büchern unerlässlich. Infektionsabteilungen werden nicht mit dem Bücherwagen aufgesucht. Auf diesen Stationen kann ein kleiner Buchbestand bereitgestellt werden, der vom dort tätigen Pflegepersonal an die Patientinnen ausgeliehen wird.

Ausleihe im Büchereiraum

Ergänzend zur Ausleihe auf den Stationen sollte der Büchereiraum für mobile und ambulante Patientinnen sowie für das Krankenhauspersonal mindestens zweimal wöchentlich für zwei Stunden geöffnet sein. Damit die Bücherei für die Verweildauer der Patientinnen und ihrer Angehörigen, aber auch der Mitarbeiterinnen des Krankenhauses ein Aufenthaltsort sein kann, sind tägliche Öffnungszeiten sinnvoll.

Ausleihe an die Bevölkerung des Einzugsgebietes

Abhängig von der örtlichen Situation (Lage des Krankenhauses, bestehende Bücherei am Ort) kann die Bibliothek im Krankenhaus auch für die Bewohnerinnen im Umkreis des Krankenhauses als öffentliche Bücherei dienen.

Ausleihe auf Anforderung

Besondere Wünsche der Patientinnen, die durch das Angebot des Bücherwagens nicht erfüllt werden können, werden notiert und im Anschluss an die Stationsausleihe erledigt.

Weiterhin sollten Patientinnen die Möglichkeit haben, bestimmte Wünsche zu notieren und dem Büchereiteam zukommen zu lassen (Wunschbox). Während der Öffnungszeiten im Büchereiraum sollte vor allem die Möglichkeit bestehen, Medienwünsche telefonisch durchzugeben.

Ausleihfristen

Patientenbüchereien legen ihre Ausleihfristen individuell fest. Grundsätzlich sollte die Verweildauer von Patientinnen im Krankenhaus berücksichtigt werden.

Eine Verlängerung der jeweiligen Ausleihfrist wird als neue Ausleihe berechnet.

Benutzungshinweise

Die wichtigsten Hinweise über die Benutzung der Bücherei sollten schriftlich festgelegt und den Benutzerinnen bei der Anmeldung im Krankenhaus (spätestens bei der Ausleihe) als Handzettel zugänglich gemacht werden. Dies kann auf unterschiedliche Art geschehen:

  • Aufkleber oder Einleger im Buch
    Die erforderlichen Informationen können auch auf Aufkleber gedruckt und in die einzelnen Medien eingeklebt werden. Darüber hinaus sollte auch mündlich immer wieder auf die Rückgabemöglichkeiten der Medien hingewiesen werden.
  • EDV-Verbuchung
    Die technischen Möglichkeiten zur EDV-gestützten Ausleihe am Krankenbett sind sehr unterschiedlich und abhängig von der Infrastruktur des Krankenhauses. Die Fachstellen stehen diesbezüglich gerne beratend zur Seite.

Verbuchung ohne Bibliothekssoftware

Im Folgenden wird die manuelle Ausleihberbuchung beschrieben:

Für den Ausleihvorgang führt die Bibliothek als Einrichtung des Krankenhauses keine eigene Leserkartei. Die Adressen aller Patientinnen liegen der Krankenhausverwaltung vor. Grundsätzlich sind die geltenden Datenschutzbestimmungen beim Umgang mit personenbezogenen Daten immer zu beachten.

Bei der Ausleihe eines Mediums wird die Verbuchungskarte aus dem Werk herausgenommen. Auf der Verbuchungskarte werden der Name der Patientin, die Stationsund die Zimmernummer sowie das Ausleihdatum mit Bleistift notiert. Aus Gründen des Datenschutzes werden diese Angaben nach der Rückgabe des Mediums wieder entfernt.

Für jedes Zimmer jeder Station wird eine Leserkartentasche mit Stations- und Zimmernummer eingerichtet. In die Leserkartentasche werden alle Buchkarten der auf dem entsprechenden Zimmer ausgeliehenen Medien eingesteckt. Die Leserkartentaschen werden im Absenzkasten gesondert für jede Station des Krankenhauses nach Zimmernummern geordnet aufbewahrt.

Für das Krankenhauspersonal sind gesonderte Leserkartentaschen anzulegen. Entleihungen an Patientinnen und Krankenhauspersonal sollten getrennt voneinander erfasst werden. Alle Ausleihvorgänge sind für die Statistik zu erfassen.

Für ortsansässige Bürgerinnen gelten die gleichen Ausleihbestimmungen wie für KÖBs (siehe Kapitel „Ausleihe und Benutzung“). Für ortsansässige Bürgerinnen gelten die gleichen Ausleihbestimmungen wie für KÖBs.

Rückgabe

Bei der Rückgabe der entliehenen Medien werden die Buchkarten aus dem Absenzkasten gezogen und in die Medien zurückgesteckt.

Möglichkeiten der Rückgabe entliehener Medien:

  • während der Stationsausleihe
  • während der Öffnungszeiten im Büchereiraum
  • Rückgabekasten vor dem Büchereiraum
  • Abgabe beim Pflegepersonal auf den Stationen (sinnvoll ist eine Vereinbarung mit dem Stationspersonal, wo die Medien der Bücherei aufbewahrt werden)
  • bei der Entlassung von Patientinnen durch Abgabe an der Pforte (auch hier müssen Vereinbarungen bezüglich der Aufbewahrung der Medien getroffen werden)

Grundsätzlich sind die Patientinnen darauf hinzuweisen, entliehene Medien vor der Entlassung aus dem Krankenhaus zurückzugeben.

Nach jeder Ausleihe müssen die Medien auf Schäden, Vollständigkeit und Verschmutzung überprüft werden. Alle zurückkommenden Medien sollten nach den hygienischen Vorgaben des jeweiligen Krankenhauses gereinigt werden.

Schaumstoffpolster der Kopfhörer von Abspielgeräten werden aus hygienischen Gründen erneuert.

Mahnungen

Mit dem Träger der Bücherei ist abzusprechen, wie mit dem Verlust von Medien umgegangen wird. Bevor Kontakt zu ehemaligen Patientinnen aufgenommen wird, sollte vorher genau geprüft werden, ob das vermisste Medium sich eventuell noch beim Pflegepersonal befindet oder vielleicht ohne Buchkarte wieder im Bestand steht.

Sollte sich ein Medium auch nach circa zwei Wochen nicht wiedergefunden haben, kann ein Brief an die Privatadresse der Patientin oder auch ein freundlicher Anruf ein möglicher Weg sein, das Medium zurückzubekommen.

Statistik

Die Bibliothek im Krankenhaus führt über ihre Leistungen ebenso wie alle anderen Büchereien eine Statistik (Deutsche Bibliotheksstatistik – DBS, siehe Kapitel „Öffentlichkeitsarbeit mit Statistik und Jahresbericht“). Sie dient der Dokumentation aller Aktivitäten der Bibliothek im entsprechenden Berichtszeitraum.

Fragebogen Bibliotheken in Krankenhäusern

Zusätzlich zu den üblichen Statistikunterlagen ist ein „Fragebogen – Bibliotheken in Krankenhäusern“ auszufüllen. Hier werden die speziellen Gegebenheiten der Bibliothek im Krankenhaus erfragt, wie etwa die Anzahl der genutzten Bücherwagen. Wenn mehrere Bücherwagen gleichzeitig über verschiedene Stationen fahren, ist die Anzahl der Stunden, die für die Wagenausleihe regelmäßig aufgewandt werden, zu addieren und einzutragen. Zu den wöchentlichen Ausleihstunden insgesamt zählen die Wagenausleihstunden sowie die Öffnungszeiten der Bibliothek.

Unabhängig von der Statistik gehört auch die Qualität der sozialen Arbeit zur erbrachten Leistung. Diese ist jedoch in rein statistischen Angaben nicht zu messen, drückt sich aber in der Wertschätzung der Patientinnen aus.

Öffentlichkeits- und Veranstaltungsarbeit

Wichtigste Zielgruppen für Öffentlichkeitsarbeit sind die Patientinnen, Besucherinnen und die Entscheidungsträger in der Krankenhausverwaltung, das Pflegepersonal und der medizinische Dienst.

Öffentlichkeitsarbeit und Werbemöglichkeiten

  • Hinweis auf die Bibliothek in der hauseigenen Patientenbroschüre
  • gutes Leit- und Orientierungssystem zur Bibliothek
  • Buch- und Medienvorstellungen in der hausinternen Zeitung
  • Handzettel und Aushang mit Öffnungszeiten der Bibliothek auf jeder Station sowie an anderen zentralen Stellen (z. B. im Aufzug, auf Orientierungstafeln) im Krankenhaus
  • Themenlisten
  • Buchvitrine mit aktuellen Medien
  • Zusammenarbeit mit dem Krankenhausfunk
  • Einspielen eines Informationsfilmes und eines Werbespots über die Bibliothek im Krankenhaus im hausinternen Fernsehkanal
  • Informationen auf der eigenen Homepage oder der Homepage des Krankenhauses sowie im Intranet des Krankenhauses (z. B. OPAC)
  • regelmäßige Zeitungsberichte über die Bibliothek im Krankenhaus
  • guter Kontakt zum Pflegepersonal und zu den Ärzten (z. B. durch Zusammenarbeit beim Bestandsaufbau der medizinischen Ratgeber)

Veranstaltungsarbeit

  • Wenn möglich, sollte der Bibliotheksraum für Selbsthilfegruppen, Informationsveranstaltungen für Patientinnen und ihre Angehörigen etc. geöffnet werden und als Treffpunkt dienen.
  • Bibliotheksführung für die Kindertagesstätte des Krankenhauses oder die Kinderstation sowie regelmäßige Vorlesestunden und Lesungen

Zu den Themen Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsarbeit und Kooperationen lesen Sie bitte das Kapitel "Öffentlichkeitsarbeit und Werbung" und das Kapitel "Veranstaltungsarbeit".

Weiterführende Informationen erhalten Sie in den "Richtlinien für Patientenbibliotheken und Bibliotheken für Senioren und Behinderte in Langzeitpflegeeinrichtungen" (2006).