Bücher und andere Medien werden nach Gruppen getrennt präsentiert:
Die unterschiedlichsten Mischformen sind denkbar, von einer punktuellen Kombination nur im Sachliteraturbereich bis hin zur Einbeziehung der erzählenden Literatur und aller Medienformen. Häufig hat dies Auswirkungen auf die Rückenschilder und ihre Beschriftung (vor allem bei leserorientierter Aufstellung). Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Fachstelle nach den Empfehlungen in Ihrem Bistum.
Weitere Hinweise zur Bestandspräsentation finden Sie im Kap. 5 „Büchereibau, Büchereiraum und -einrichtung“.
Leserorientierte Aufstellung
In den letzten Jahren haben mehr und mehr Büchereien die Erschließung ihrer Bestände auf leserorientierte Aufstellungsformen umgestellt.
Damit wird dem Bedürfnis der Benutzerinnen nach einfacher Orientierung im Medienangebot und nach aussagefähigen Kurzinformationen direkt am Medium Rechnung getragen.
Familienbibliothek
Beispiel aus der Sachliteratur für Erwachsene:
Haus & Garten
Gesamtdarstellungen (z.B. Architektur)
Heimwerken
Raumgestaltung (z.B. Floristik, Farbgestaltung, Feng Shui, Innenarchitektur) Zimmerpflanzen
Balkon & Terrasse
Gartengestaltung
Einzelthemen
Beispiel aus der Kindersachliteratur:
Alltag
Berufe
Familie (Geschwister, Trennung, Scheidung ...)
Gefühle (Freundschaft, Eifersucht, Tod ...)
Dies & das (Verkehrserziehung, Kindergarten, Schule, Krankenhaus ...)
Wichtig sind auch bei dieser Aufstellungsvariante die Einheitlichkeit und Normierung der Begriffe. Es gibt deutschlandweit unterschiedliche Konzepte. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer jeweiligen Fachstelle, die Sie gerne berät.
Zeitschriften
Zeitschriften werden anders als Bücher aufgestellt. Es gibt zwei bewährte Möglichkeiten, diese zu präsentieren:
1. Aufstellung im Zeitschriftenschrank bzw. in Zeitschriftenfachböden: Das neueste Heft wird auf einer Klappe frontal ausgestellt, die Hefte des laufenden Jahrgangs werden dahinter gestapelt.
2. Aufstellung beim Sachgebiet: Zeitschriften, die thematisch zu einem bestimmten Sachgebiet gehören, können hier mittels eines Zeitschriftenpräsentationsständers aufgestellt oder in Stehsammlern aufbewahrt werden.
Spiele
Es empfiehlt sich, die für Kinder geeigneten Spiele von den Erwachsenenspielen klar zu trennen und sie dem Kinderbuchbestand zuzuordnen. Spiele können auf ausreichend tiefen Fachböden präsentiert werden. Um das Kennenlernen der Spiele zu erleichtern, empfiehlt sich die Aufstellung einer Sitzgruppe in der Nachbarschaft zu den Spielen, damit die Spiele angeschaut und in der Bücherei gespielt werden können.
CDs und CD-ROMs
CDs und CD-ROMs werden getrennt nach Medien für Kinder beziehungsweise für Erwachsene aufgestellt. Darüber hinaus empfiehlt sich eine grobe Sortierung nach den Inhalten, zum Beispiel Lesungen/Hörspiele, Klassische Musik, Unterhaltungsmusik bzw. Sachthemen oder Spiele.
Die CDs und CD-ROMs können in der Originalhülle präsentiert werden, da eine getrennte Aufstellung von Hülle und Datenträger aufwendig ist. CD-ROMs mit umfangreichen Beiheften, Handbüchern oder Spielanleitungen können in der Originalverpackung aufgestellt werden; für solche CD-ROMs eignen sich besonders
„Mediaboxen“, die in verschiedenen Größen und Stärken angeboten werden und in die das umfangreiche Material eingelegt werden kann. Attraktiv präsentiert werden CDs und CD-ROMs in besonderen Schrägauslegeböden, Trögen, Drahtkörben oder Drehständern. In der Regel sind die Präsentationsmöglichkeiten auf ein bestimmtes Regalprogramm zugeschnitten.
DVDs, Blu-ray Discs, Computerspiele, Konsolenspiele
Die Aufstellung erfolgt wie bei den CDs und CD-ROMs.
E-Books, E-Videos, E-Papers, E-Audios
Eine Aufstellung entfällt, da diese Medien nur virtuell verfügbar sind. Um die Leserin auf dieses Angebot aufmerksam zu machen, gibt es dennoch verschiedene Möglichkeiten der Bestandspräsentation:
Medienkombinationen
Die Aufstellung erfolgt in der Regel beim entsprechenden Sachgebiet.
Der Standort jeder Bestandsgruppe und jedes Sachgebietes im Regal wird durch entsprechende Beschriftung gekennzeichnet. Die Regalbeschriftung muss mindestens die Kennzeichnung der Buch- bzw. Mediengruppen umfassen, z.B. „Kinderbücher“, „Romane und Erzählungen“, „Sachbücher“ usw. Hierfür gibt es z.B. beschriftbare Tafeln oder Fähnchen, die über dem jeweiligen Regal angebracht werden, bzw. Stirnseitenbeschriftungen.
Für eine detaillierte Untergliederung empfiehlt es sich, die Beschriftung direkt am Regalboden, z.B. per Aufkleber oder Buchstütze mit Signierrahmen anzubringen. Sinnvoll ist dies vor allem im Sachbuchbereich insbesondere bei großen Beständen.
Zur Orientierung im Sachbuchbereich empfiehlt sich der Aushang der Systematikübersicht an mehreren Stellen (z.B. vergrößerte SKB).
Eine attraktive, ordentliche Aufstellung der Medien fördert auch die Nutzung der Bestände. Die Buchrücken schließen mit der Vorderkante der Regalfachböden ab. Bei der Aufstellung des Bestandes soll in jedem Regalfach und zwischen den Buchgruppen bzw. Sachgebieten genügend Zwischenraum gelassen werden, damit Bücher auch frontal präsentiert werden können. So können auch die aus der Ausleihe zurückgekommenen Bücher schnell eingestellt werden. Im Kap. 5 „Büchereibau, Büchereiraum und -einrichtung“ finden sich Hinweise zu speziellen Präsentationsmöbeln.